Warum du keine Heldin sein musst, um stark zu sein

von | 29. Sep. 2025 | Mentale Gesundheit und Stressmanagement, Inspiration und Motivation | 0 Kommentare

Stärke ohne Superheldinnen-Cape – geht das überhaupt?
Wenn wir an Stärke denken, ploppen in unseren Köpfen oft Bilder von Heldinnen und Helden auf: Ihr knallrotes Cape flattert im Wind, ihr entschlossener Blick fokussiert auf die Ferne, keine Spur von Müdigkeit oder Selbstzweifeln. Klingt beeindruckend – aber auch ziemlich anstrengend, oder?

Warum Heldinnen oft müde sind

Viele von uns tragen unsichtbare Capes. Wir versuchen, alles zu schaffen, alles zu halten, für alle da zu sein. Kein Wunder, dass wir am Ende erschöpft vom Sofa hängen und uns fragen, ob wir jemals genug sind.

Woher kommt eigentlich die Bullshit-Idee, alles selbst zu machen, selbst zu können, selbst zu müssen…
Just in diesem Moment kriecht gerade mein kleiner Humorius in mein Ohr und flüstert:
„Das habt ihr nun davon. Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen… selbst, selbst, selbst…“
(Zur Erklärung: Mein Humorius ist einer meiner Gedanken-Flüsterer und hat manchmal einen etwas sarkastischen Humor, aber letztendlich legt er liebevoll nach:

Du musst keine Heldin sein. Deine Stärke liegt nicht im „Alles schaffen“, sondern im „Echt sein“. Stark sein hat viel weniger mit Superkräften zu tun als mit deinem ganz normalen Mensch-Sein. Na bitte, das klingt doch schon viel besser. Weicher, sanfter und trotzdem stärkend.

In meinen Coachings setze ich auf ein magisches inneres Instrument: Ein inneres Trampolin, das uns immer wieder abfedert, wenn wir selbst, oder auch das Leben Purzelbäume schlägt, Mein Trampolin ist Resilienz.

Was ist das Geheimnis der „Superkraft“ Resilienz?

Die einen sagen es wäre innere Stärke, die durch einen „Augen zu und durch“-Muskel erreicht wird.
Andere glauben Resilienz bedeutet, immer tapfer durchzuhalten.

Und wieder andere schütteln den Kopf und sagen: „ach das ist doch nur wieder so ein intelligent-wirkendes Modewort für das vielzitierte „hinfallen, aufstehen, Krönchen-richten“ …
Ist das Resilienz? Hart mit sich selbst und unnachgiebig mit anderen zu sein, und vorbeugend niemals die Kontrolle aufgeben? Keine Schwäche zeigen? Nein. Nein und Nein. Wenn Resilienz Härte bedeutet, dann will ich sie nicht nähren. Wenn Resilienz Sturheit bedeutet, dann will ich sie nicht aufbauen. Wenn Resilienz Ego bedeutet? Dann ist das nicht mein Ding.

Resilienz ist dein innerer Trampolin-Effekt

Du kannst Dir Resilienz ganz einfach wie ein riesiges Trampolin vorstellen: Egal wie sehr das Leben dich gerade nach unten drückt – du hast die Fähigkeit, wieder hochzuspringen. Mal höher, mal niedriger. Ok, manchmal auch mit einem schiefen Gesichtsausdruck. Und ja: Auch wenn du beim Hochspringen zwischendurch mal „Aua“ rufst, funktioniert dein Trampolin Resilienz.

Resilienz hat eine tiefe Bedeutung. Wer Resilienz besitzt, hat ein tiefes Kraft-Reservoir aus Stärke und Wärme, Liebe und Achtsamkeit, Humor und Kommunikations-Bereitschaft, Offenheit und eine gute Portion Neugier auf kreative Lösungen,

Resiliente Menschen besitzen Weitblick und Tiefe, Wissen und Weisheit und die Fähigkeit, rechtzeitig Hilfe anzunehmen, BEVOR das Drama schwindelerregende Höhen erreicht. UND: Resilienz beinhaltet immer eine wohltuende Weichheit. Tränen, Zweifel und Schokolade sind erlaubt Resilienz bedeutet nicht, immer tapfer durchzuhalten.

Nein! Resilienz beinhaltet die Bereitschaft zur Weichheit und ggf. auch mal Ruhe zu geben, Ruhe zu suchen, sich Pausen zu gönnen, zu weinen, zu fluchen oder die Schokolade zu essen, die eigentlich „für schlechte Tage“ gedacht war. Resilienz zeigt sich also nicht durch Abwesenheit von Schwäche, sondern darin, dass du dich traust, deine Gefühle zu leben – und trotzdem weitermachst.

Kleine Schritte sind große Heldentaten

Wir müssen nicht immer sofort unser komplettes Leben umkrempeln. Wir müssen nicht ständig Berge versetzen und die Welt retten. Resilienz wächst oft in winzigen Momenten:
In einem Spaziergang, wenn du lieber liegen bleiben würdest.
In einem ehrlichen „Nein“, wo du sonst „Ja“ gesagt hättest.
In einem Anruf bei einer Freundin, statt dich alleine durchzubeißen.
Jeder dieser kleinen Schritte sind die stillen Heldentaten des Alltags.

Dein persönlicher Schlussakkord

Resilienz bedeutet nicht, perfekt durchs Leben zu marschieren, sondern immer wieder aufzustehen – auch wenn du dabei zerzaust, mit Schokolade im Mundwinkel und in Hausschuhen dastehst und dir erst mal einen Kaffee holst.
Und genau das macht dich nicht nur stark, sondern auch wunderbar menschlich.

WEIL DU WICHTIG BIST

 

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Silke Steigerwald