Mit erschütternden Donnerschlägen und tanzendem Himmelsfeuer zog das Gewitter über mein Haus.

Als Kind lernte ich die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen. Je kürzer die Abstände waren, umso näher war das Gewitter.

Im Moment schien es direkt über mir zu sein und entlud seine ganze Kraft.

Wolkenbruchartige Wassermassen fluteten meine Terrasse. Ich hörte den Wind heulen und hoffte darauf, dass er die Gewitterfront möglichst schnell weitertrug.

Während ich etwas unsicher das Spektakel draußen beobachtete, erinnerte ich mich an den November letzten Jahres, als mein ganzes Leben durch den Tod meines Mannes erschüttert wurde.

Damals zählte ich oft die Sekunden und hoffte darauf, dass irgendein Windgebraus auch meine Trauer fortschieben könnte.

Wochen später erlebte ich in meiner Trauer auch eine heftige Wut Phase. Ich weiß noch, dass ich eines Abends einen Teller gegen die Wand knallte, um meinen nicht enden wollenden Schmerz zu entladen.

Mühsam setzte ich die Scherben zusammen. Mit der Erkenntnis, dass es nie wieder derselbe Teller wein würde. Akribisch sammelte ich die Bruchstücke wieder ein und packte sie in eine Tüte. Ich spürte, ich würde sie noch brauchen, auch wenn sie danach keinen Teller mehr formen werden. Sie werden eine neue Bestimmung finden. Welche wusste ich noch nicht.

In unserem Leben gibt es viele Bruchstellen-Tage.

  • Tage, an denen unsere Welt nicht mehr heil zu sein scheint.
  • Tage, an denen wir glauben, dass der Sturm in unserem Herzen ewig weitertobt.
  • Tage, an denen wir selbst zu zerbrechen drohen. Weil wir das Zerbrochene unbedingt wieder als heiles Ganzes sehen wollen.
  • Tage, an denen unser ganzes Leben einem Scherbenhaufen gleicht.

Wenn es uns nicht gelingt, eine neue Bestimmung mit einem neuen Sinn zu finden.

Ich erinnere mich auch gut an eine wertvolle alte Teetasse aus einem Service, das ich von meiner Oma geerbt hatte und deren Henkel beim Spülen abgebrochen war.

Bruchstellen des Lebens

Damals hatte mein Mann den Henkel akribisch unter der Lupe wieder angeklebt. Nur: Die Teetasse habe ich nie wieder verwendet – aus Angst, der Henkel könnte wieder abbrechen.

Das Teeservice war nicht mehr das Alte. Seit Wert war nicht mehr derselbe.

Das gilt auch für unser Leben. Manche zerbrochenen Situationen sind nicht mehr dieselben. Ihr Wert verändert sich. Mal mehr, mal weniger.

Dann gilt es eine neue Bestimmung zu finden. Dann ist es Zeit, nicht mehr länger darauf zu warten, dass die Gewitterfront vom Wind der Zeit weitergeschoben wird.

Dann müssen wir selbst zum Windkraftrad werden, um weiterziehen zu können.

Um dann unserer Scherbentüte eine neue Bestimmung zu geben und ein neues Mosaik daraus zu bauen.

Meinen geliebten Teller habe ich mit deutlich sichtbaren Gips-Verbindungen zu einem wunderschönen Mosaik zusammengefügt, das jetzt einen anderen Gegenstand verschönert.

Und staune, was daraus entstehen kann. Das alte Wertvolle bleibt, aber nicht als etwas das in der hinteren Schrankecke verstaubt und „geschont“ in Vergessenheit gerät.

Es findet eine neue Bestimmung.

Mein Leben lebe ich dankbar weiter und fülle liebevoll die Bruchstellen des Lebens mit meiner ganzen Kraft. Mit all meiner Dankbarkeit zu meinem Leben füge ich sie zu einem neuen Mosaik.

Wenn auch Du einen guten „Komponenten-Kleber“ für Deinen Scherbenhaufen brauchst, dann lass uns reden.

In einem 2-tägigen Intensiv-Coaching bauen wir gemeinsam Dein Wind-KRAFT-Rad auf, sortieren die Scherben-Anteile Deines Lebens und fügen sie zu einer neuen Bestimmung zusammen. Weil unser Leben wertvoll bleibt. Auch mit den Bruchstellen… und

WEIL DU WICHTIG BIST.

Herzlichst Silke

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Silke Steigerwald