Das Gefühl des Monats Dezember: Die Güte

von | 4. Dez 2023 | Inspiration und Motivation | 7 Kommentare

Der letzte Monat im Jahr schenkt uns ein wahrhaft wundervolles Gefühl: Die Güte

Ach du liebe Güte!“ Diesen Ausspruch höre ich mich selbst manchmal sagen. Meistens dann, wenn mich etwas eher Unliebsames unerwartet überrascht. Bestimmt kennst auch du diesen Ausspruch? Wie zutreffend, wenn man in einer unbeholfenen Situation das Gefühl der Güte herbeiruft.

Wenn ich an das Gefühl von Güte denke, habe ich sofort meine Großmutter vor Augen, die für mich der Inbegriff von Güte war.

Ist es nicht schade, dass dieses wunderschöne Wort Gefühl der Güte, fast völlig aus unserer Sprache verschwunden ist und fast ein bisschen altmodisch klingt? Dabei begegnen uns in der Güte immerhin mindestens 20 wertvollste Eigenschaften, die einen guten Menschen ausmachen:

Einfühlungsvermögen, Feingefühl, Freundlichkeit, Geduld, Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft, Hingabe, Liebenswürdigkeit, Menschlichkeit, Milde, Mitgefühl, Nachsicht, Nächstenliebe, Sanftmut, Toleranz, Verständnis, Warmherzigkeit, Weichheit, Wohlwollen und Zuneigung.

Güte ist eine Kraft mit einer sehr sanftmütigen Natur! Sie gleicht einer warmen, weichen und alles umhüllenden Quelle, die direkt aus dem Herzen sprudelt.

Wie erkennst du Güte?

Güte ist ein Gefühl, das aus vollkommender Liebe entstanden ist. Einer Liebe, die keinerlei Erwartungen kennt. Einer Liebe, die keine (Gegen-)Leistung einfordert. Einer Liebe, die dich durch keinerlei Wertung von richtig und falsch, gut oder schlecht abtrennt.

Dort wo du Güte findest, spürst du sofort, dass du willkommen bist. Mit all dem, was du mitbringst und wie du bist.

Dort wo die Güte zuhause ist, findest du Zuflucht. Zuflucht an einem behaglichen Ort des Friedens.

Dort wo die Güte lebt, erlebst du Verständnis. Ein Verständnis, das nicht aus dem Verstand, sondern aus tiefster Herzens-Weisheit aufgebaut ist.

Wenn ich nach dem Ursprung der Güte fragen könnte, gäbe es für mich nur eine Antwort: Güte ist die Mutter der Liebe. Deshalb bin zutiefst davon überzeugt:

Wenn unsere Welt wirklich etwas braucht, dann ist es Güte.

Solange wir Menschen noch in den Spiralen der alten Geschichten und „schlechten“ Erfahrungen hängen, solange wir noch in den Ängsten des Egos verharren und glauben, nicht gut genug zu sein, so lange können wir uns dem göttlichen Gefühl der Güte nicht hingeben.

Solange wir Menschen nicht daran glauben, dass wir alle denselben Ursprung haben, und denken, dass es unser eigener „Verdienst“ wäre, wo wir geboren sind, welche Abstammung oder Hautfarbe wir haben, solange können wir das Gefühl der Güte nicht in uns aktivieren.

Solange wir Menschen jegliche Verantwortung anderen überlassen, und gelangweilt und unreflektiert „Denkzettel“ verteilen, und unser Denken nicht mit einem liebevollen Maß an Danken verbinden, so lange können wir das Gefühl der Güte nicht in die Welt hineintragen.

Wenn es uns Menschen jedoch gelingt, uns als vollkommener Teil des großen Ganzen zu sehen, der sich mit allem, mit unseren Mitmenschen, unseren Tieren, unserer Natur…verbunden fühlt, dann öffnet sich unser Herz und wir kommen dem warm leuchtenden Gefühl der Güte ganz nahe.

Der Mensch hat nichts, das ihn Gott ähnlicher macht als die Güte. (Gregor von Nazianz)

Kann man Güte lernen?

Wenn du dir der Güte in dir bewusst werden möchtest, braucht es zuallererst einen gütigen Blick auf dich selbst und eine genaue Beobachtung deiner Gedanken und Worte.

Wenn du etwas denkst oder über und von etwas sprichst achte darauf, ob deine Worte und Gedanken aus deiner ursprünglichsten Quelle, deinem Herzen kommen und eine wahrhaftige Gültigkeit haben.

Schritt 1: Frage dich stets ob das, was du denkst und sprichst

  1. Wirklich wahr bzw. wahrhaftig ist?
  2. Not-wendig ist?
  3. Freundlich ist? Und:
  4. Ob es der richtige Zeitpunkt ist.

Schritt 2: Übe dich in Nachsicht, Geduld, Großzügigkeit und Milde. Auch mit dir selbst!

Schritt 3: Kultiviere die Menschlichkeit, die Freundlichkeit und das Mitgefühl in dir. Auch dann, wenn du siehst, dass andere dies nicht tun!

Schritt 4: Vergrößere deine Toleranz gegenüber Andersdenkenden und -handelnden Menschen durch Einfühlungsvermögen, Verständnis, Nächstenliebe und Feingefühl.

Schritt 5: Erschaffe in dir überall einen inneren Ort der Warmherzigkeit, des Wohlwollens und der Liebenswürdigkeit. Und ja, auch genau da, wo es kalt, hart und unfreundlich zugeht.

Schritt 6: Dehne deine Zuneigung zu allem, was dir begegnet durch Hilfsbereitschaft, Hingabe, Weichheit und Sanftmut aus.

Und falls es dir anfangs noch etwas schwerfällt, dann gibt es noch einen

Schritt 7: Lass Güte walten. Mit dir selbst. WEIL DU WICHTIG BIST!

Es macht nichts, wenn es langsam vorangeht. Hauptsache du bleibst nicht stehen.
(Konfuzius)

Ich wünsche dir von Herzen eine besinnliche, friedvolle und gütige Adventszeit.

Herzlichst deine Silke

7 Kommentare

  1. Karin

    Hallo liebe Silke, G ü t e – was für ein schönes Wort, was für ein schönes Gefühl und was für ein schöner Artikel? Ich genieße es immer wieder deine Blogartikel zu lesen:-)
    Danke sehr für dein Sein und ein Tun. Ich wünsche dir einen sagenhaften Dezember mit tausend und mehr Wunder. Ich drücke dich. Von Herzen, Karin

    Antworten
    • silke2014

      Liebe Karin, danke dass du meine Blogartikel so genießen kannst. Das tut auch mir gut.♥
      Die liebe Güte ist ein soooo schönes Herzensgefühl. Ich freue mich, dass es dich genausosehr
      inspiriert wie mich. Du hast mir in deiner Email auch noch einen wundervollen Ausdruck
      erwähnt. Magst du mal darüber etwas mehr schreiben???? Das würde bestimmt eine sehr schöner
      Gast-Artikel werden ???? Überlegs dir einfach…eilt ja nicht….Eine leibevolle Umärmelung
      von mir zu dir.
      Herzliche Grüße

      Antworten
      • kari

        Das ist ja eine interessante Aufforderung liebe Silke. Werde mich mal Weihnachten dran versuchen:-) Danke fürs Angebot du Gutste grins. Habe heute die Auszeit mit deinem Artikel gekauft. Werde ich mir morgen vornehmen;-)

        Antworten
  2. Marion

    Liebe Silke, danke für diesen wunderschönen Artikel, ich glaube, besser kann man es nicht sagen
    – Güte ist die Mutter der Liebe – ohne Güte keine Liebe, ohne Güte kein Verstehen, ohne Güte keine Geduld, ohne Güte kein helfen, ohne Güte kein wachsen – ohne Güte kein Sein. Spannend, wie die genaue Betrachtung eines Wortes das eigene Verstehen verändert. Fühl Dich umarmt…. von mir

    Antworten
    • silke2014

      Danke liebe Marion. Wie schön auch du das beschreibst ♥
      Ich umarme dich zurück. In aller Güte.
      Herzlichst Silke

      Antworten
  3. Gisela

    Liebe Silke, das passt auch noch im neuen Jahr 🙂

    Antworten
    • Silke Steigerwald

      Liebe Gisela,
      herzlichen Dank. Ja ich glaube auch, dass die Güte immer eine wundervolle Begleitung ist. Schön, dass Dich der Artikel so angesprochen hat und danke für Deine persönliche Nachricht. Alles Liebe für Dich.

      Antworten

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Silke Steigerwald