Vom Selbstbewusstsein Deines Ichs: Wie unser inneres Selbst uns lenkt und prägt

von | 18. Aug. 2025 | Inspiration und Motivation, alltagstraugliche Übungen | 0 Kommentare

Jeder von uns trägt es in sich – das „Ich“.

Ein Begriff, der so oft gebraucht wird, aber doch schwer zu fassen ist. Es ist die innere Stimme, die uns sagt, wer wir sind und was wir tun. Es ist die Persönlichkeit, die uns ausmacht, unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst.

Doch wie gut sind wir uns eigentlich dessen bewusst, was unser „Ich“ wirklich ausmacht?

In meinen Trainings entdecke ich häufig, dass dieses ICH durch ein „man sollte, man erwartet, man glaubt ersetzt wird. Und zwar immer genau dann, wenn jemand spürt, dass dieses eigene „Ich“ getrennt ist von dem, was jemand will, soll, kann und muss. Dann gilt es, ganz genau zu erkennen:
Wie genau funktioniert dieses „Ich“? Woraus speist es sich? Und vor allem: Wie können wir unser Selbstbewusstsein so vertiefen, dass wir unser Leben bewusster gestalten können.

Das „Ich“ als eine Form der Selbstwahrnehmung

Das „Ich“ ist weit mehr als nur eine Idee, die wir von uns selbst haben. Es ist die Summe unserer Wahrnehmung und unsere Interpretation der Welt und unserer eigenen Erfahrungen. Unser Ich bildet sich aus den Einflüssen unserer Umwelt, unserer Erziehung, unserer Beziehungen und gesellschaftlichen Normen, unserer Kultur, der Beziehungen … kurzum durch alles, was uns geprägt hat.
Das Ich ist nicht starr.

Im Gegenteil. Unser Ich ist ein kontinuierlicher, sich häufig verändernder Prozess, der uns immer – angepasst auf die jeweilige Situation oder Begegnung ein Bild von uns selbst gibt – mal klar, mal verschwommen.

Wir neigen oft dazu, uns mit unserem „Ich“ zu identifizieren und es als die einzige Wahrheit über uns selbst zu sehen. Doch wie oft sind wir wirklich in der Lage, uns selbst klar und objektiv wahrzunehmen? Meist sind es doch „nur“ Gedanken, die wir momentan für die Wahrheit halten, oder unser Verhalten, das wir für selbstverständlich erachten.
Ist unser „Ich“ tatsächlich immer so stabil, wie wir denken?

Nein, denn es ist ein fließender, sich ständig verändernder Prozess, der von verschiedenen Einflüssen genährt wird und uns stets in der Spannung zwischen „sollen“ und „wollen“ hält.
Dieser innere Konflikt kann uns nach und nach von unserem wahren Selbst entfremden und uns in einen Zustand ständiger Unruhe und Unsicherheit versetzen mit dem Ergebnis, dass wir viel zu oft aus einem „müssen“ heraus, statt aus einem „wollen“ handeln.

Wie bildet sich das „Ich“?

Das „Ich“ bildet sich über die Jahre, durch die Interaktionen, die wir mit anderen haben, und die Erfahrungen, die wir machen. Doch oft fragen wir uns, ob unser „Ich“ wirklich unsere wahre Identität widerspiegelt oder ob es sich eher aus dem zusammenfügt, was wir in der Welt sehen und von anderen erwarten. Das „Ich“ ist also nicht immer stabil – es ist ein Konstrukt, das von unserem Umfeld, unseren Beziehungen und unseren eigenen Glaubenssätzen geformt wird.

Was jedoch wirklich interessant ist: Das „Ich“ ist kein festes Gebilde, sondern ein dynamischer Prozess. Es verändert sich im Laufe der Zeit, je nachdem, wie wir uns entwickeln und welche neuen Erfahrungen wir machen. Der Schlüssel zu einem bewussteren „Ich“ liegt darin, zu erkennen, dass wir es selbst gestalten können – dass wir die Macht haben, unser Selbstbild zu hinterfragen, neu zu definieren und unser „Ich“ bewusst in eine Richtung zu lenken, die mit unseren wahren Werten und Zielen übereinstimmt.

Die Nahrung des „Ich’s“: Was nährt uns wirklich?

Unser „Ich“ wird von vielen Dingen genährt – von den Gedanken, die wir über uns selbst haben, von den Menschen, mit denen wir uns umgeben, und von den Erfahrungen, die wir machen.
Doch was nährt uns wirklich im tiefsten Inneren?

Es ist immer die innere Achtsamkeit und das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse. Wenn wir unser „Ich“ nur aus äußeren Quellen wie Anerkennung, Erfolg oder materiellen Dingen speisen, werden wir immer wieder in den Strudel von „sollen“ und „müssen“ geraten.

Wahre Nahrung für das „Ich“ kommt von innen. Sie kommt aus der Erkenntnis, dass wir genug sind, wie wir sind – dass unser Wert nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von unserer inneren Ausrichtung und Authentizität. Unser „Ich“ gedeiht, wenn wir uns selbst anerkennen, uns in unserem tiefsten Kern respektieren und uns auf die Suche nach innerer Erfüllung und Sinnhaftigkeit machen.

Bewusstheit für das „Ich“ entwickeln

Die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen „Ich“ ist eine lebenslange Aufgabe.

Die Antwort auf unser „Wer bin ich wirklich“ liegt nicht immer in den oberflächlichen Aspekten unserer Persönlichkeit, sondern in der Tiefe unseres Wesens. Je mehr wir uns mit unserem „Ich“ auseinandersetzen, desto klarer wird, wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen. Der Schlüssel zu einem authentischen Leben liegt darin, bewusst zu leben und das „Ich“ zu hinterfragen – nicht als etwas Festes, sondern als etwas, das wir aktiv gestalten und anpassen können.

Folgende Fragen helfen uns, unser „Ich“ besser zu verstehen und zu erkennen, wie wir von unseren inneren und äußeren Einflüssen geprägt werden.
Wer bin ich wirklich? Wer oder was steuert mich? Warum reagiere ich in bestimmten Situationen so, wie ich es tue? Warum verletzt mich diese Situation schon wieder? Warum passiert immer mir so etwas?

Fazit:
Das „Ich“ ist ein tiefes, oft unbewusstes Konstrukt, das uns steuert und uns in die Welt hinausführt. Doch wenn wir unser Selbst-Bewusst-Sein erweitern und unser „Ich“ bewusst gestalten, können wir uns von den Zwängen des „sollens“ und „müssens“ befreien und in Einklang mit dem leben, was wir wirklich sind.

Der Weg zu einem selbstbestimmten Leben liegt in der Anerkennung und im Verständnis für das „Ich“ – nicht als starre Identität, sondern als lebendiger, sich ständig entwickelnder Prozess, der uns zu mehr Klarheit, Erfüllung und Authentizität führt.

Hier ist eine Übung aus meinem Lebens-Puzzle-Coaching, die Dir helfen kann, Dein „Ich“ bewusster zu erfassen und mehr über die Mechanismen hinter Deinem Selbstbild zu erfahren.

Übung: Die Identitäts-Linse

Ziel: Bewusstsein für die verschiedenen Rollen, die das „Ich“ spielt, entwickeln.

Schritt 1: Nimm dir einen Moment Zeit und schreibe auf, in welchen Rollen du dich im Alltag siehst (z. B. als Partnerin, Freundin, Arbeitnehmer*in, Kind, Elternteil, etc.).

Schritt 2: Überlege dir, wie du in jeder dieser Rollen agierst und welche Erwartungen du an dich selbst in diesen Rollen hast. Welche Werte spielen in diesen Momenten eine Rolle?

Schritt 3: Frage dich: Welche dieser Rollen repräsentieren mein „wahres Ich“ und welche sind lediglich Erfüllungen äußerer Erwartungen oder gesellschaftlicher Normen? Wo erkennst du, dass du vielleicht das tust, was du glaubst tun zu „müssen“, anstatt das, was du wirklich „willst“?

Schritt 4: Notiere, wie sich diese Erkenntnisse auf dein Selbstbewusstsein auswirken und wie du in Zukunft authentischer leben kannst.

Weitere Übungen teile ich in meinen nächsten Newslettern. Du möchtest diese Übungen auch gerne ausprobieren? Dann melde dich hier für den Newsletter an.

Diese Übungen können unterstützend den Prozess der Selbstreflexion zu vertiefen und Klarheit über die eigene Identität und die inneren Steuerungskräfte zu gewinnen.
Viel Freude damit. Und wenn du Unterstützung brauchst, melde dich gerne bei mir.

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Silke Steigerwald