Es ist passiert…

von | 29. Jun 2017 | Coaching, Persönliches und Einblicke | 3 Kommentare

…oder: Warum mich Wischiwaschi-und Hokuspokus-Gelaber manchmal richtig zornig macht!

Im Oktober ist es wieder soweit, einer meiner Lieblings-Workshops findet dieses Jahr nun zum 2. Mal statt und es sind noch 2 Plätze frei. Doch bevor sich die Anmeldepforten schließen, muss ich meinem Ärger Luft machen und dir eine Geschichte erzählen, die mir vor einigen Wochen passiert ist:

Als ich eine der ersten Ausschreibungen meines Workshops „der befreiende Dialog mit dem Körper“ veröffentlichte, postete eine Dame (ich nenn‘ sie mal Frau Mustermann aus Musterstadt) unter meinen Beitrag:

„Ich gebe auch Körperworkshops, können wir uns zusammentun? Meine Nummer ist 0049…“

Natürlich habe ich die Dame angerufen (ich bin immer offen für Neues) und nach einem kurzen Smalltalk habe mich erkundigt, wie ihre Workshops ablaufen und was sie an ihre Teilnehmer weitergibt.

Nach ungefähr 10 Minuten standen mir alle Haare zu Berge, ich versank in Schweigen (was bei mir nicht wirklich oft der Fall ist, grins) meine Ohren taten mir weh, und mein Magen begann zu zucken. Meine Leber lief zur Höchstform auf und ich bemerkte, dass ich die Fäuste ballte. (was übrigens auch nicht oft passiert).

Ich gebe zu, die Körpersprache ist unglaublich umfangreich und braucht sehr viel Grundwissen und Erfahrung. Und ich selbst bin jemand, der wirklich immer offen ist für neue Erkenntnisse und Ansichten, aber das, was diese Dame erzählte, war so ziemlich der größte Blödsinn, den ich je gehört habe (und ich bin wirklich bemüht, jeden sein zu lassen wie er ist)!

Da hatte sich jemand etwas aus diversen Büchern angeeignet, ohne jegliche Zusammenhänge zu verstehen, und dieser Jemand rannte nun los, um mit einem Minimal-Wissen Workshops zu organisieren und diese auch – wie sie zumindest meinte – erfolgreich anzubieten. Halleluja, ich war echt geschockt (und glaub mir, ich hab schon viel erlebt)

Bevor diese Dame nun noch weiteren Unsinn anrichten kann, auf den ich hier nicht näher eingehen will, schreibe ich jetzt diesen Blog-Post und erzähle dir mal genauer, worum es beim Körper-Dialog wirklich geht:

Zunächst ein paar Fakten und ein paar spannende Beispiele:

Fakt 1: Alle Symptome haben eine versteckte Botschaft. Um diese zu entschlüsseln braucht es mehr, als nur einen Blick in ein Inhaltsverzeichnis einer Symptom-Beschreibung.

Fakt 2: Alle Symptome können nicht 1:1 gedeutet werden! Ohne akribischen Blick auf das Ganze kann hier ehrlich gesagt, überhaupt nichts gedeutet werden!

Fakt 3: Unter der Bezeichnung „Blick auf das Ganze“ meine ich ALLE Zusammenhänge, die sich vor und hinter einer Thematik zeigen: Zusammenhänge von Gedanken, Gefühlen, Beschreibungen bzw. Aussagen, Wahrnehmungen, Erfahrungen, Situationen usw.usw.

Ich gebe dir hierzu nachfolgend ein paar Beispiele:

Beispiel 1: Hinter die Thematik von Magenproblemen gehören nicht nur Fragen wie z.B. „Was schlägt dir auf den Magen?“ Wir müssen auch andere Hinweise beachten! Zum Beispiel, dass unser Magen im Zentrum unseres Körpers liegt. Außerdem gehört er in den Bereich der Vorderseite unseres Körpers, also der Seite, mit der wir normalerweise durchs Leben gehen und nach vorne „schauen“ (eh sei denn du läufst rückwärts)! Es gehören Fragen dazu, wie z.B. „wie fühlt/füllt sich denn dein Magen an, wenn er sich (wann) so auffällig meldet? Sind die Magenschmerzen sauer, brennend, drückend, fühlst du dich voll/leer/schwach usw. usw. Wie reagiert dein Darm auf diese „Verstimmung?“ Wie spricht der Klient, wie ist seine Stimme? Klar, dumpf, wackelig, sicher, laut, leise…..All diese und noch viel mehr Fragen führen uns letztendlich irgendwann tatsächlich an die Ursache.

Doch in meinen Workshops gehe ich noch weiter. Ich bitte meine Klienten wahrzunehmen, achtsam zu beobachten, was passiert, wenn sie stehen, sitzen, sich beugen, sich umdrehen, wenn sie liegen, sich einen anderen Platz zu suchen, um dann nochmal beobachtend nachzuhaken, ob sich etwas verändert. (Kleine Anmerkung: nicht wenige Magen-Probleme hängen mit der Wirbelsäule zusammen!)

Fakt 4: Symptome sind nicht gleich Symptome. Wir müssen hinter dem vorrangigen und augenscheinlichen Problem ganz langsam auch an hintergründige, nicht wahrgenommene Themen herangehen, die schon lange vor dem Symptom aufgetreten sind.

Fakt 5: Nicht alle Aussagen aus Büchern können exakt auf die Befindlichkeitsstörung angesetzt werden.

Beispiel 2: Eine Klientin liest, dass „ihre Endometriose“ mit einem Mutter-Thema zu tun hätte. Nun ja, das ist naheliegend, wenn wir dabei an die Gebärmutter denken. Aber bei ihr wäre die Tatsache die, dass sie mit ihrer Mutter überhaupt kein Problem hätte. Im Gegenteil, sie würden sich super gut verstehen und ihre Mutter wäre eine große Hilfe für sie, würde sie unterstützen und alles wäre ok. Nach ein paar Minuten Fragestellung zeigte sich jedoch, dass sie selbst dem idealen Vorbild Mama ihren eigenen Kindern scheinbar gar nicht gerecht wird. (kleine Bitte an dieser Stelle: Sag niemals „meine Endo, oder mein Krebs, oder mein… bitte personifiziere niemals eine Krankheit als deine, warum erkläre ich dir gerne im Workshop)

Beispiel 3: Fersen-Sporn. Klare Sache:  Füße haben mit Gehen und Stehen zu tun. Auch mit weiterkommen und Stillstand. Denkste, denn im Leben meiner Klientin zeigte weder ein Thema von Stillstand, noch von weiterkommen; im Gegenteil, sie war erfolgreiche Unternehmerin, kreativ und innovativ. Sie nahm sich genügend Auszeiten. Und doch spürte ich, sie war sehr ehrgeizig und „spornte“ laut ihrer eigenen Aussage sich selbst und ihre Mitarbeiter enorm an. Als wir tiefer in das Thema einstiegen, zeigte sich (Ferse steht auch für Urvertrauen), dass sie Angst hatte, dass es eines Tages „nicht mehr so gut laufen“ würde.

Beispiel 4: Tennis-Arm. Ganz offensichtlich: eine Überlastung. Kein Wunder, mein Klient musste ständig am PC arbeiten. Und natürlich passte dazu, dass er zum Ausgleich Tennis spielte. Nur:  Er ist  Rechtshänder und die Blockade war in seinem linken Arm. Was also war passiert? Dazu muss man wissen, dass unsere linke Körperseite für unseren emotionalen Bereich und die rechte Körperseite für unsere rationalen Anteile stehen. In einem einfühlsamen Gespräch erzählte er mir, dass seine Tochter sehr krank ist und er mit dieser Belastung überhaupt nicht umgehen kann. Er fühlte sich „arm-selig“, weil er ihr einfach nicht helfen konnte…

Du siehst schon anhand dieser wenigen Beispiele, dass ein Körperdialog kein „wischiwaschi-Gespräch“ ist. Es reicht auch bei weitem nicht aus, durch ein paar Bücher zu stöbern und ein bisschen Smalltalk mit dem Körper zu machen.

  • Wenn wir aber bereit sind, uns wirklich mit dem Körper als Einheit und nicht nur mit dem Symptom zu beschäftigen,
  • wenn wir bereit sind, unsere Sprache und Ausdrucksform genau zu analysieren,
  • wenn wir bereit sind, unsere Gefühle als Teil unserer Wahrnehmung, unserer Erlebnisse und unserer Gedankenstruktur zu beobachten,

dann kommen wir den Ursachen „auf die Schliche“.

Mit einem beeindruckenden, wundervollen und überaus befreienden Ergebnis:

All das, was wir erkennen, können wir auch verändern.

Mein Workshop „der befreiende Dialog mit dem Körper“  ist der letzte dieser Art, den du als Laie zu einem günstigen Preis buchen kannst. Im neuen Jahr gibt es diesen Workshop ausschließlich „nur“ noch als intensives mehrtägiges Ausbildungs-Modul! Warum?

Damit es in Zukunft weniger „Frau Mustermanns“ gibt, sondern mehr qualifizierte Körperdialog-ExpertINNEN!

WEIL DU WICHTIG BIST!

Herzlichst

Deine Silke… so, und jetzt gehts mir wieder gut 😉

und falls du jetzt noch dabei sein und vom vergünstigten Preis profitieren möchtest, dann melde dich an. Für dich hab ich die Anmeldefrist noch bis 09.07.2017 verlängert. (Aber Achtung, es gibt nur noch 2 freie Plätze!!!)

 

 

3 Kommentare

  1. Anita

    Liebe Silke,
    sehr gut geschrieben!
    Danke für das aufdröseln deines Fachgebietes und die tollen Fall-Beispiele. Jetzt kann ich mir auch viel mehr darunter vorstellen.
    Obwohl es mir doch „irgendwie“ klar war, dass alles immer gesamtheitlich zusammen hängt, ist es faszinierend zu lesen wie sehr sich doch das Zusammenspiel unserer Alltagsereignisse auf unseren Körper auswirkt.
    Liebe Grüße
    Anita

    Antworten
    • silke2014

      Danke liebe Anita von website-stube.de für deinen tollen Kommentar. Liebe Grüße zu dir! Herzlichst Silke

      Antworten
  2. Jutta Weil

    Hammerhart! Super toll erklärt liebe Silke, freut mich, dass es dir wieder gut geht! LG Jutta

    Antworten

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Silke Steigerwald