Aufgeben ist keine Option – Doch was, wenn es passiert?

von | 14. Apr. 2025 | Inspiration und Motivation, Mentale Gesundheit und Stressmanagement | 0 Kommentare

Gestern habe ich meine Enkel auf dem Spielplatz dabei beobachtet, wie sie immer und immer wieder die Rutsche hochgestiegen sind. Sie wurden nicht müde, selbst wenn sie dabei abrutschten oder es sichtbar anstrengend wurde. Sie probierten auch andere Spielgeräte aus, aber die hohe Rutsche war und blieb ihr Highlight.

Während ich ihnen zusah, wurde mir klar: Genau so sollten wir mit unseren Zielen umgehen.
Immer wieder hochsteigen, auch wenn es mal schwerfällt, anstrengend wird oder uns andere Dinge kurz ablenken. Denn worauf es letztendlich ankommt ist nicht, dass wir nie straucheln – sondern dass wir immer wieder aufstehen.

Aufgeben ist nicht das Ende – sondern eine Pause

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen einem endgültigen Aufgeben und einer Pause. Manchmal brauchen wir einfach einen Moment zum Durchatmen, zum Reflektieren oder um Kraft zu sammeln. Statt uns dafür zu verurteilen oder gar zu schämen, sollten wir diese Pausen als Teil unseres Wachstum-Prozesses akzeptieren. Das Leben verläuft selten in geraden Linien – warum sollten es dann unsere persönlichen oder beruflichen Ziele tun?

Und mal ganz ehrlich? Ist eine Rose weniger schön als der Flieder, nur weil sie später blüht?
Das Leben besteht aus unzähligen Ein- und Ausgängen. Entscheidend sind die passenden Schlüssel:

In den vielen Jahren, in denen ich als Antistresstrainerin® und LebensDolmetscherin® arbeite hat sich immer wieder gezeigt:
Fürs Leben gibt es keine perfekte Schließanlage. Das Geheimnis ist der Schlüsselbund. Denn nicht immer ist es der große Haupteingangs-Schlüssel. Manchmal brauchen wir einen kleinen Schlüssel, mit dem wir über ein verborgenes Hintertürchen zu uns selbst finden und zurück zu dem, was wir wirklich wollen.

Ich kann mit ein bisschen Stolz behaupten, dass ich einen Schlüsselbund besitze, der so manchen Schloss-Besitzer neidisch machen würde 😉 Aber jeder dieser Schlüssel hat immer Türen geöffnet.

Deshalb will ich dir heute ein paar meiner bewährtesten Schlüssel-Strategien verraten, die dir helfen können, nach einer Pause wieder Fahrt aufzunehmen: hin zu deinen ursprünglichen Zielen.

Schlüssel 1: Vergib dir selbst
Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist. Aber glaube mir, du hast keinen Grund, dich schlecht zu fühlen. Jeder Mensch stolpert mal. Jeder hat Phasen, in denen er nicht so funktioniert, wie er es sich wünschen würde. Das macht dich nicht schwach – das macht dich menschlich. Sei nachsichtig mit dir, so wie du es mit einem guten Freund wärst. Sprich mit dir selbst mit Mitgefühl, nicht mit Vorwürfen.
Dein Wert hängt nicht davon ab, wie lückenlos du durchhältst, sondern wie liebevoll du mit dir umgehst.

Schlüssel 2: Fange immer wieder an
Wenn Zweifel und Ängste und scheinbare Fehlschritte an unserer Motivation nagen ist es schwer, wieder loszulegen. Dann fühlt sich der erste neue Schritt oft riesig an, fast unüberwindbar. Aber wer sagt denn, dass du sofort in voller Kraft zurückkommen musst. Erinnere dich daran: Jeder noch so kleine Schritt bringt dich näher an dein Ziel. Es kann ein Anruf sein, eine Notiz, ein Zitat, ein kleines Ritual oder ein Impuls – und schon bewegst du dich wieder in die richtige Richtung.
Und das reicht für den Anfang vollkommen aus!

Schlüssel 3: Setze auf neue Routinen
Vielleicht hast du bisher versucht, mit eiserner Disziplin durchzuhalten – und bist genau daran gescheitert. Was wäre, wenn es auch anders ginge? Vielleicht brauchst du keine starren Vorgaben, sondern mehr Leichtigkeit und eine große Portion Kreativität? Ich weiß aus Erfahrung, dass eine spielerische Herangehensweise, ein neues Umfeld oder ein veränderter Rhythmus geniale Veränderungen möglich macht und die Türe für eine lebendige Freude öffnet. Sei bzw. werde offen, deine bisherigen Strategien zu hinterfragen und Neues auszuprobieren.
Dein Weg darf sich verändern – Hauptsache, er führt dich vorwärts.

Schlüssel 4: Suche Unterstützung – aber die Richtige!
Nicht jeder Rat ist hilfreich. Es gibt Menschen, die (meist) unbewusst, manchmal aber auch bewusst verhindern wollen, dass wir uns verändern. Oft leben diese Menschen im nahen Umfeld. „Lass es doch bleiben, das bringt eh nichts, das wäre nichts für mich, davon gibt’s doch schon genug…“ (Ich könnte dir 1001 Sätze sagen, die uns brutal offen und subtil säuselnd beeinflussen). Doch genau solche Stimmen halten uns oft zurück oder nehmen uns den Aufwind.

Mein Tipp: Suche dir Menschen, die dich ermutigen, Menschen, die dir den Rücken stärken, und dich wachsen sehen wollen und können. Meist sind es solche, die selbst auch wachsen und für ihre eigenen Ziele und Wünsche offen sind.

Schlüssel 5: Visualisiere dein „Warum“
Ich habe so viele Menschen erlebt, die mit leuchtenden Augen von ihren Zielen gesprochen haben – und irgendwann entmutigt aufgaben, weil sie den Zugang zu ihrem „Warum“ verloren hatten. Falls du dich gerade auch verloren fühlst, erinnere dich an den Anfang. Warum hast du angefangen? Was hat dich angetrieben? Hol dir dieses Gefühl zurück! Schreib es auf, häng es an deine Wand, sprich mit jemandem darüber.
Dein „Warum“ ist dein vielleicht wichtigster innerer Kompass – der dir hilft, dich wieder auf Kurs zu bringen.

Schlüssel 6: Feiere kleine Erfolge
Vielleicht siehst du nur den Berg, der vor dir liegt. Doch vergiss nicht: Jeder kleine Schritt ist ein Sieg. Es geht nicht darum, gleich den ganzen Berg zu erklimmen – es geht darum, dass du dich bewegst. Schritt für Schritt. Immer mit deinem inneren Kompass verbunden.

Schlüssel 7: Würdige deinen Mut
Nimm dir bewusst einen Moment, um all das zu würdigen, was du bislang geschafft hast, statt dich nur auf das zu fokussieren, wo du dich scheitern siehst oder was dir noch fehlt. Vergleiche dich auch niemals mit anderen. Denke nicht in ihre Köpfe. Denke an Dich. Sei stolz auf dich. Jeder kleinste Fortschritt ist wertvoll, egal in welchem Tempo er passiert.

Fazit: Der Weg zählt mehr als das Tempo

Es ist nicht wichtig, ob du immer konstant dranbleibst. Was zählt, ist, dass du immer wieder zu dir zurückfindest. Zu Deinen Warums. Ich möchte dir ein kleines Bild mit auf den Weg geben:

Wenn dein Wunsch, dein Traum, dein Ziel in dir entstanden ist, dann bleibt es da. Es geht nicht weg. Es stürzt nicht ein, nur weil du gerade müde geworden bist. Es fällt auch nicht in sich zusammen, weil du eine Pause gebraucht hast. Nur eines gilt es zu beachten: Kehre deinem Traum/Wunsch/Ziel niemals den Rücken zu. Es ist zu wertvoll und es gibt einen Grund, warum es da ist.

Wenn du noch einmal zweifelst, dann erinnere dich an die Kinder auf dem Spielplatz: Sie rutschen, sie lachen, sie lassen sich ablenken, sie fallen, tun sich weh, aber sie stehen wieder auf, klopfen sich den Staub von den Händen – und machen einfach weiter.

Mach du das auch, weil deine Wünsche, Ziele, Träume, Ideen, Wege, wichtig sind. Und:
WEIL DU WICHTIG BIST.

PS: Und für den Fall, dass keiner der oben genannten Schlüssel passt, dann melde Dich. Ich kann auch Feinschliff. 😉

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Silke Steigerwald